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Feedback und Dialog: das Herzstück der InnSpiratoren

Subjektives Feedback zu vorbereiteten Reden ist das Herzstück aller Toastmasters-Veranstaltungen. Im besten Fall gelingt es wie ein Dialog. Die spontanen Bewerter bemühen sich stets, den Rednern ihr Feedback in Form von Ich-Botschaften zu geben. Subjektivität ist Trumpf!

Der Feedbackgeber schildert subjektiv die Wirkung, die die Rede auf ihn hatte. Er hebt hervor, was ihn an der Rede ihn besonders beeindruckt hat und warum er es wirkungsvoll fand. Er benennt wohlwollend, was er weniger gut verstanden hat. Im besten Fall zeigt er dem Redner Wege, wie er das in Zukunft anders machen könnte. Daraus kann ein Dialog entstehen, mit dem sich die Redner gegenseitig befruchten.

Die drei Stufen zum guten Feedback

Nach meiner Beobachtung gibt es drei Stufen zum guten Feedback. Alles beginnt mit der Schärfung der Aufmerksamkeit. Praktisch jeder Toastmaster will zunächst seine Präsentations- oder Redefertigkeiten zu verbessern. Weil das spontane Geben von Feedback jedoch zum Handwerkszeug eines jeden guten Redners gehört, üben wir es exzessiv. Schließlich sollten wir - etwa im beruflichen Alltag - viel häufiger spontan antworten, als vorbereitet reden oder präsentieren.

Stufe 1 Aufmerksamkeit schulen

Ein angemessenes Feedback zu geben oder einen konstruktiven Dialog zu führen ist freilich nicht möglich, ohne den Inhalt und die Art des Gesagten aufmerksam verfolgt zu haben. Der Bewerter sollte mithin dem Redner aufmerksam zugehört haben, bevor er sein Feedback gibt. Als unerfahrene Feedbackredner hatten wir dabei die Tendenz, uns zunächst einmal unsere Antworten zu merken und darüber die zu würdigenden Inhalte zu vergessen. Deswegen kam  es uns zunächst als so schwierig vor, Feedback zu geben. Dabei ist es doch wie in jedem Dialog: Zuhören ist Gold, Reden ist schon auch ok!

Stufe 2 Wertschätzung

Die spontane Würdigung einer Rede sollte die rednerischen Fähigkeiten und Erkenntnisse des Redners tatsächlich würdigen. Mir fiel das in meiner Anfangszeit als Toastmaster gar nicht leicht. Ich konzentrierte mich so sehr auf meine eigene Perspektive und meine Antwort, dass ich mich oft nicht in die Welt des Redners oder der Rednerin finden konnte.

Nach einiger Zeit machte ich jedoch die Entdeckung, dass mich tatsächlich ALLES, was ich von den Menschen auf der Bühne hörte, bereicherte und meinen Horizont erweiterte. Nachdem ich das entdeckt hatte, konnte ich mit Sympathie und Wertschätzung den RednerInnen mitteilen, was mir gefallen hat und was ich mir auch anders vorstellen konnte. Mein Eis war gebrochen!

Stufe 3 Zuhören als Beginn des Dialogs

Als Feedbackgeber hatte ich zunehmend das Bedürfnis nach mehr. Es reichte mir nicht mehr, routiniert auf die Bühne zu treten, dort mit der geballten Macht meiner Erfahrung die RednerInnen beredt und möglichst klug zu würdigen und ihnen wohlmeinende Tipps zu geben, die sie oft genug nicht erreichten.

Heute versuche ich immer - ob als Redner oder als Bewerter - in den Dialog zu treten. Die Feinheiten der Rede und die subkutanen Reaktionen des Publikums zu zweit zu bereden, ist eine Form des Austauschs, das die Beteiligten enorm bereichert.

Deshalb höre ich mir heute die Reden, die ich würdigen will, ohne Stift und Papier in der Hand an. Ich höre nur zu. Ich denke, dass so viel mehr von der Rede hängenbleibt, egal in welche Richtung. Und meine Feedbackrede ist für mich jetzt die Einladung zu einem längeren Dialog.

Bist du neugierig geworden auf die Bewertungen der InnSpiratoren?  

Unser nächstes Online-Treffen ist am 2. Juni um 19:00 Uhr

Hier meldest du dich zum Treffen an:  https://www.innspiratoren.de/termine/

 

Wir sehen uns!

Verfasser: Thomas Hoffmann

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